Informationen: Über das Projekt
Mit dem Ausstellungsprojekt „wi(e)der-sprechen! Stendal 89/90“ sollen die Ereignisse der „Wendezeit“ in Stendal zum Thema gemacht werden, dies weniger als pure „Erinnerungskultur“, sondern um historische Aktionen und Initiativen lebendig werden zu lassen, auch um zu fragen, wie heute Freiheit und Demokratie sowie Mitsprache und Solidarität gelebt werden (können).
Mit den in der DDR im Spätsommer/Herbst 1989 lauter werdenden Stimmen nach Meinungsfreiheit und damit verbunden Pressefreiheit, aber auch Reisefreiheit und – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Betrugs bei den letzten Volkskammerwahlen – hörbaren Rufen nach freien Wahlen, sind nur ein paar der wesentlichen Stichpunkte aus der sogenannten „Wendezeit“ angeführt.
Das Unbehagen mit dem DDR-Regime und der sich formierende Widerstand fand, wenn medial oft nur die Großstädte im Fokus standen, DDR weit statt, so auch in Kleinstädten wie der heutigen Hansestadt Stendal und ihren benachtbarten Gemeinden.
In Stendal gab Friedensgebete in der Kirche St. Petri und im Dom, Demonstrationszüge und -versammlungen auf dem Marktplatz, die Einrichtung „runder Tische“ und die Gründung des „Neuen Forum“ sowie die Besetzung des Stasi-Gebäudes. Lokalspezifisch besonders waren in Stendal jene Initiativen, die sich z.T. aus der sich in den 1980er-Jahren bildenden Friedensbewegung für Fragen von Umweltschutz engagierten, da in Stendal ein Atomkraftwerk vom Typ Tschernobyl in Betrieb genommen werden sollte. Z.T. deckungsgleich, z.T. unabhängig davon entstanden weitere Initiativen, so jene, die sich mit „Rettet die Altstadt“ gegen die städtischen Bebauungspläne organisierten, u.a. mit einer eigens initiierten „Menschenketten“-Aktion im innerstädtischen Areal von Stendal.
All diese Ereignisse bilden die Ausgangslage für das Projekt „wi(e)der-sprechen! Stendal 89/90“, um diese neu „erlebbar“ zu machen, nicht nur für die damals „aktiven“ Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für all jene, die diese konkreten Ereignisse und die jeweils zentralen Orte in Stendal nicht kennen und z.T. auch gar nicht von den Aktivitäten wissen oder diese nicht in der heutigen Hansestadt „lokalisieren“ können.
Die Rechercheergebnisse – auf der Basis von Dokumenten, Filmen, Fotos und Interviews – werden vom 3. Oktober bis zum 9. November 2024 an verschiedenen Orten Stendals als multimediale Installationen öffentlich präsentiert.
Angaben zum Team
Projektleitung/Kurator
Prof. Dr. habil. Günter Mey
Projektmitarbeit/Recherche und Interviews
Anna Bausch
Alina Langer
Fatou Rogalski
Kooperationspartner
Evangelische Stadtgemeinde Stendal
Freiwilligen-Agentur Altmark e. V. / Kleine Markthalle
Theater der Altmark
Winckelmann-Gesellschaft
Video/Audioschnitt
Günter Wallbrecht
Logo/Layout/Plakat/Flyer
Prof. Dr. habil. Günter Mey [Konzeption, Entwurf, Content]
Ireen Alshut [Realisation]
Social Media
Dr. Sandra Maria Geschke
Begleitprogramm
Beteiligte: Dr. Wolfgang Beck, Mathias Brodkorb, Dr. Juliette Brungs, Prof. Dr. Claudia Dreke, Petra Drescher, Patricia Hachtel, Robert Grzywotz, Pfarrer Bernhard Krause, Roman Kupisch, Aud Merkel, Dr. Helge Peterson, Thomas Richter-Mendau, Nadja Saleh, Dr. Kathrin Schade
Webseite
Dr. Oliver T. Zetsche