Programm: Termine

Während der Ausstellungszeiten – vom 3. Oktober bis zum 9. November 2024 und 2025– findet ein kulturelles, wissenschaftliches und interaktives Begleitprogramm mit Dialogforen, Filme, Lesungen, Workshops und Vorträge statt.

Das Begleitprogramm 2025 zum Aussstellungsprojekt „wi(e)der-sprechen! Stendal 89/90“ wird in Kooperation mit der Freiwilligen Agentur Altmark e.V., dem Institut für demokratische Kultur (IdK), Mehr Demokratie e.V., dem Theater der Altmark (TdA) und der Winckelmann-Buchhandlung umgesetzt. Das Begleitprogramm 2024 entstand in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtgemeinde Stendal, der Freiwilligen Agentur Altmark e.V., dem Institut für demokratische Kultur (IdK) der Hochschule Magdeburg-Stendal, dem Theater der Altmark (TdA) und der Winckelmann-Gesellschaft.

Sonderausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“ – Eine Fotoausstellung von Harald Hauswald
23.9.-31.10.2025 | Hochschule Magdeburg-Stendal, Bibliothek | DI-DO 13:00-16:00 | ab 13.10: MO-DO 9:00-19:00 | FR 9:00-17:00

In der Ausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“ werden Fotografien von Harald Hauswald gezeigt, die er in den 1980er Jahren in Berlin aufgenommen hat. Er „knipste“, was andere Fotografen übersahen oder für uninteressant hielten: Kleine Szenen des Alltags, einsame und alte Menschen, verliebte junge Pärchen, Rocker, Hooligans und junge Leute, die sich in der Kirche für Frieden und Umweltschutz einsetzten.
Gezeigt wird eine ungeschminkte DDR-Realität, an die sich heute selbst Zeitzeugen kaum mehr erinnern. Die Ausstellung präsentiert auf 20 Tafeln über 100 bekannte und unbekannte Fotos des renommierten Fotografen, der seinerzeit von der Stasi intensiv beobachtet wurde. Zu den Bildern gibt es Texte mit Hintergrundinformationen vom Historiker Stefan Wolle.
Veranstaltungsort:
Hochschule Magdeburg-Stendal, Bibliothek (Haus 1) | Osterburger Straße 25 | 39576 Stendal

„Veränderung ist das Gesetz des Lebens“ – Autorengespräch mit Dr. Wolfgang Beck
13.10.2025 | Kleine Markthalle |17:30-19:00
Nach seinem Buch „Alles hat ein Ende – auch die Marktwirtschaft“ liefert Wolfgang Beck in dem Nachfolgeband „Manifest für die Bedarfswirtschaft“ eine Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung und gesellschaftlichen Transformation. In dem Autorengespräch – keine klassische Lesung – beleuchtet der Autor die gegenwärtigen wirtschaftlichen Strukturen und entwickelt Perspektiven für eine bedarfsorientierte Wirtschaftsform. Dabei geht es ihm um eine Verknüpfung historischer Entwicklungen mit zukunftsweisenden Konzepten, um zum Nachdenken über notwendige Veränderungen in der Gesellschaft anzuregen und dabei traditionelle Denkweisen zu hinterfragen. Ein Gesprächsabend für alle, die sich mit alternativen Wirtschaftsmodellen und gesellschaftlichem Wandel beschäftigen.
Beteiligte:
Dr.-Ing. Wolfgang Beck, ehemaliger Direktor des VEB Elektromotorenwerk Wernigerode und Buchautor, Blankenburg (Harz)

Veranstaltungsort:
Kleine Markhalle | Hallstraße 49 | 39576 Stendal

 
„Wie schauen Sie auf 35 Jahre Deutsche Einheit zurück? Wie haben Sie die Jahre des Umbruchs erlebt?“ – Ein Dialogabend moderiert von Katharina Göring und Grit Bümann
17.10.2025 | Kleine Markthalle |18:00-20:30
Der Bürgerdialog „Sprechen & Zuhören“ lädt Menschen aus Stendal und Umgebung ein, gemeinsam auf 35 Jahre Deutsche Einheit und ihre persönlichen Lebensgeschichten zurückzublicken – mit all ihren Erfolgen, Verlusten und Wendepunkten. Es geht um persönliche Erfahrungen, ehrliche Worte und echtes Zuhören. Die Veranstaltung schafft einen geschützten Raum für Begegnung – jenseits von Meinungen und Positionen. Hier stehen Lebenswege im Mittelpunkt: individuell, berührend, manchmal widersprüchlich. 
Beteiligte:
Katharina Göring, Mitbegründerin von „Netzwerk 3. Generation Ost“
Grit Bümann, Organizerin im Projekt „Demokratische Kultur“ bei „Mehr Demokratie e.V.“

Veranstaltungsort:
Kleine Markhalle | Hallstraße 49 | 39576 Stendal

 
Umbruchsbilder – „Wendekinder“ zeichnen „Montagsdemonstrationen“ – Vortrag und Workshop mit Prof. Dr. Claudia Dreke
23.10.2025 | Kleine Markthalle | 18:00-19:30
Im November 1989 wurden 12- bis 13-Jährige im Zeichenunterricht in einer Kleinstadt nahe Dresden von ihrem Lehrer aufgefordert, die „Montagsdemonstrationen“ zu zeichnen. Wie andere noch nicht erforschte Dokumente jener Zeit können sie zu einem vertieften Verständnis der Politisierung von „Wendekindern“ beitragen, die heute erwachsen und etwa 40 bis 50 Jahre alt sind. Interessierte sind dazu eingeladen, ausgewählte Zeichnungen gemeinsam zu deuten und ggf. mit eigenen Erfahrungen und (Bild-)Erinnerungen zu vergleichen. Was lässt sich in den Zeichnungen über die Erfahrungen und Beobachtungen der Kinder bzw. Jugendlichen entdecken? Was sagt das über ihre Sicht auf die Umbruchszeit aus? Wie sehen sie das Umbruchsgeschehen heute? Vorgestellt werden Forschungsergebnisse zu politischen Orientierungen der „Wendekinder“ in den Zeichnungen, ergänzt durch Ausschnitte aus Interviews mit einigen der Erwachsenen, die damals gezeichnet haben.
Beteiligte:
Prof. Dr. Claudia Dreke, Professorin für Sozialpädagogik und soziologische Grundlagen in den Kindheitswissenschaften an derHochschule Magdeburg-Stendal

Veranstaltungsort:
Kleine Markhalle | Hallstraße 49 | 39576 Stendal

 
„Geschichte sichtbar machen!“ DDR-Kunst im Stendaler Stadtraum – Ein Projekt der Initiativgruppe Kunst im Kontext – Stendal
27.10.2025 | Kleine Markthalle |18:00-20:00
Zum kulturellen Erbe in der Stadt Stendal gehören Kunstwerke der baugebundenen und baubezogenen Kunst der DDR, die über staatliche Fördermittel in ihrer Vergabepraxis einerseits Künstlerinnen und Künstlern ein sicheres Einkommen gewährten, andererseits das Stadtbild bis heute bereichern.
Die „Initiativgruppe KUNST IM KONTEXT –STENDAL“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die noch vorhandenen Kunstwerke zu sichern, nach Verschollenem zu suchen und die Geschichte und Geschichten hinter dem reichen Schatz an Plastiken, Wandgestaltungen, Glasfenstern und Bildern, über den Stendal verfügt, wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
An diesem Abend soll über den bisherigen Arbeitsstand informiert werden und die Initiativgruppe hofft, dass sich der Eine oder die Andere an Werke aus den Pflegeheimen oder Polikliniken erinnern kann, „jemanden kennt, der jemanden kennt“ und wertvolle Tipps für die Recherche beisteuert oder einfach nur Freude an der Wertschätzung des Kunst in Stendal hat und sich darüber informieren möchte.
Beteiligte:
Zur „Initiativgruppe Kunst im Kontext – Stendal“ gehören Rainer Döring, Simone Habendorf, Bärbel Hornemann, Uta Hünemöller, Carola Jensen, Evemarie Schaper.

Veranstaltungsort:
Kleine Markhalle | Hallstraße 49 | 39576 Stendal

 
„Wir sind das Volk – damals und heute?“ – Im Gespräch mit Prof. Dr. Matthias Quent
29.10.2025 | Kaisersaal, Theater der Altmark | 18:00-19:00
Die Parole „Wir sind das Volk“ steht für die Selbstermächtigung des Souveräns und den historischen Umbruch der Friedlichen Revolution hin zu Demokratie und Freiheit. Heute eignen sich autoritäre Bewegungen und Parteien den Slogan an. Dahinter steht ein paradoxer Umgang mit Ohnmacht, Demokratie und Geschichte. In dem Gespräch mit dem Soziologen Matthias Quent geht es darum zu erörtern, welche gesellschaftlichen Konflikte und politischen Dynamiken sich darin spiegeln und mehr noch, zu fragen, wo die Demokratie in Ostdeutschland 35 Jahre nach der Vereinigung und mitten in neuen globalen Krisen steht.
Beteiligte:
Prof. Dr. Matthias Quent, Professor der
Soziologie für die Soziale Arbeit an der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie Leiter des Instituts für demokratische Kultur
Moderation: Roman Kupisch, Dramaturg am Theater der Altmark

Veranstaltungsort:
Kaisersaal, Theater der Altmark | Karlstraße 6 | 39576 Stendal
Reservierung kostenfreier Tickets an der Theaterkasse, 03931/63 57 77 oder
besucherservice@tda-stendal.de

„Unsere DDR – Eure BRD: was geht noch?“ – Diskussion mit Dr. Juliette Brungs und Dr. Heike Kanter
5.11.2025 | Winckelmann-Buchhandlung | 18:00-19:30
Wovon ist die Rede, wenn wir über die DDR sprechen? Welche DDR stellen wir uns dabei vor? Sind es Werte, denen wir anhängen oder vermissen wir FDJ-Schulungslager, Schulhofappelle oder Geselligkeiten? Wie erinnern wir uns an die DDR? Wie stellen wir uns die DDR vor? Wollen wir sie zurück? Oder geht es vielleicht mehr um unsere Frustrationen der 90er und das Gefühl, nicht gehört worden zu sein? Was können wir tun, um im Heute anzukommen? Zwei Stimmen aus Ost und West diskutieren mit Ihnen über Literatur und Zukunft zu diesem Thema.
Beteiligte:
Dr. Juliette Brungs, Berlin, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Film- und Medienproduktion und ist Mediatorin und systemische Beraterin
Dr. Heike Kanter, Halle (Saale), Soziologin mit den Arbeitsschwerpunkten Migration und Fragen der Transformation seit dem Ende der DDR

Veranstaltungsort:
Winckelmann-Buchhandlung | Breite Straße 77 | 39576 Stendal

 
„Wie geht es Ihnen heute im ‚ungleich vereinten‘ Deutschland?“ – Ein Dialognachmittag moderiert von Katharina Göring und Grit Bümann
9.11.2025 | Kleine Markthalle |16:00-18:30
Der Bürgerdialog „Sprechen & Zuhören“ lädt Menschen aus Stendal und Umgebung ein, über ihre persönlichen Erfahrungen seit der Deutschen Einheit zu sprechen und gemeinsam die Spuren heutiger Unterschiede sichtbar zu machen. Es geht um persönliche Erfahrungen, ehrliche Worte und echtes Zuhören. Die Veranstaltung schafft einen geschützten Raum für Begegnung – jenseits von Meinungen und Positionen. Hier stehen Lebenswege im Mittelpunkt: individuell, berührend, manchmal widersprüchlich.
Beteiligte:
Katharina Göring, Mitbegründerin von „Netzwerk 3. Generation Ost“
Grit Bümann, Organizerin im Projekt „Demokratische Kultur“ bei „Mehr Demokratie e.V.“

Veranstaltungsort:
Kleine Markhalle | Hallstraße 49 | 39576 Stendal