
Station 2025: Winckelmannplatz
In dem Ausstellungsraum am Winckelmannplatz wurden viele der im letzten Jahr auf vier Stationen gezeigten Ausstellungselemente neu arrangiert und als „begehbare Schaufensterausstellung“ präsentiert.
Vor dem Gebäude auf dem Winckelmannplatz – sozusagen als Entrée der „begehbaren Schaufensterausstellung“ – wurde die dreiteilige Installation „Wende.ABC“ aufgestellt, die die Begriffe zu „Wende damals“ und „aus heutiger Sicht“ enthält, die Stendaler Bürgerinnen und Bürger von Juni bis September 2024 per Postkartenaktion abgegeben haben. Zudem hingen an den Laternen große Plakate mit dem „wi(e)der-sprechen!“-Logo, die aber bis auf eines allesamt abgerissen oder zerstört wurden.
Von außen durch die Schaufenster sichtbar waren das vierteilige Banner mit den „Wende.Zeiten“ als eine verdichtete Chronik der Ereignisse von 89/90; 144 „Wende.Aussagen“ auf 72 Postkarten in einer „poetic transcription“ gestaltet und vorder-/rückseitig bedruckt und in einem Postkartenständer arrangiert, die als geronnene Aussagen dieser Zeit verstanden werden können; außerdem hingen großformatige s/w-Fotos der „Menschenketten“-Aktion „Rettet die Altstadt“ aus und über die gesamte Ausstellungsfläche verteilt 30 originalgetreu reproduzierte Protestschilder der Installation „Protest.(W)ende“.
Zudem wurden drei Videomontagen – „Wende.Bilder“, „Wende.Sätze“ und „Wende.Worte“ – an die Decken und Wände projiziert und der Ausstellungsraum zusätzlich illuminiert. Vor allem dieses Arrangement mit den visuellen Überlagerungen sollte die damalige vielschichtige Zeit im „Wendeherbst“ versinnbildlichen und Ausdruck der Komplexitität sein, die herausfordernd war angesichts fehlender Orientierung und der damit verbundenen Suche nach Haltepunkten.
Da anders als 2024 in der Kirche St. Petri eine quadrofonische Präsentation der vierteiligen Videocollage „wi(e)der-sprechen! Stendal 89/90“ mit Auszügen aus Interviews mit damals politisch Aktiven in der „begehbaren Schaufensterausstellung“ nicht vorgesehen war, konnten die Videos über QR-Codes abgerufen werden, ebenso die vierteilige Interviewcollage „Die Stendaler Altstadt“ sowie das Hörstück „Fünf Frauen in der Wende“.
An den jeweils drei Öffnungstagen pro Woche konnten im Ausstellungsraum, in der eine Audiocollage mit Interviews lieft, nicht nur die Objekte aus der Nähe betrachtet werden, sondern auch noch zehn Portraits aus der Reihe „Wende.Blicke“ mit damals Aktiven als Text-Bild-Collage in einem Posterblättergestell arrangiert, gelesen werden.
Hinweis: Alle Videos und Fotos zu den einzelnen Elementen finden sich den 2024 gezeigten Stationen: Stadthaus 1, Marktplatz, Altstadt und Kirche St. Petri. Nachfolgend finden sich die Informationstafeln, die im Schaufenster gestellt waren.
Mit der Neukonzeption der ehemals auf vier Stationen präsentierten Ausstellung in einen Raum wurde eine Verdichtung vorgenommen und damit alle im Wendeherbst ablaufenden Aktionen in der gesamten Stadt auf einen Fluchtpunkt zusammengebracht: „Wende auf einen Blick“ und mit der Präsentation als Schaufenster wurde zudem performativ transportiert, dass im Herbst viele die Wende selbst nur hinter Fenstern beiwohnten.
Die Ausstellung ist allen damals „mutigen“ Stendalerinnen und Stendalern gewidmet, die als „Wir sind das Volk!“ auf die Straße gingen, sich in Arbeitskreisen versammelten und sich für Freiheit und Demokratie stark gemacht haben.
Die Ausstellung wurde durch ein interaktives, kulturelles und wissenschaftliches Begleitprogramm mit Erzählcafés, Lesungen, Vorträgen und Workshops flankiert. Auch wurden Sondertermine für Schulklassen angeboten, da gerade für Bidungskontexte die Ausstellung Geschichte anschaulich macht, nicht wie die vielen Dokumentationen im Fernsehen, sondern ganz konkret mit Stendalbezug.
Zu den anderen Stationen:
Marktplatz
Altstadt

















